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Wandel braucht eine Konstante: Verlässlichkeit!

Wie Führungskräfte Vertrauen gewinnen können

Nach meinem Vortrag “Loslassen ist das neue Anpacken” stellte mir ein Gast diese Frage: „Frau Fritze, was ist aus Ihrer Sicht die aller wichtigste Zutat, damit echter Wandel gelingt?“ Ich musste nicht lange überlegen und sagte: „Vertrauen. Ohne Vertrauen lassen wir nicht los. Und wenn wir nicht loslassen, verändert sich auch nichts.“ Klingt so einfach – Vertrauen. Aber ist doch gar nicht so ohne. Denn Vertrauen hat eine besondere Eigenschaft: es braucht Zeit, um zu entstehen. Und kann innerhalb eines kurzen Moments unwiederbringlich zerstört werden. 

Vertrauen: dauerhaft erlebte Verlässlichkeit

Aber fangen wir mal ganz vorne an. Wie entsteht Vertrauen eigentlich? Vertrauen ist das, was in uns wächst, wenn wir bei unserem Gegenüber wiederholt Verlässlichkeit erleben. Aufs Büro gemünzt: Wenn unsere Kolleginnen und Kollegen das tun, was sie sagen – und das sagen, was sie denken. In Zeiten von Veränderung ist das besonders wichtig. Denn wenn alles um uns herum sich bewegt, die Wogen des Ozeans um uns herum sich aufbäumen, dann brauchen wir Inseln der Stabilität. Und Vertrauen ist eine solche Insel, die uns etwas Ruhe gibt, auch wenn die See, auf der wir segeln, wild ist. Gleichzeitig sind Veränderungszeiten die Phasen, wo in Firmen am häufigsten Vertrauen zerstört wird. Warum ist das so? Tja, leider tun Menschen in diesen Phasen gerade nicht das, was sie sagen.

Der Sturm der Veränderung fordert Führungskräfte

Ein Beispiel. Neulich wurde mir von einer Firma berichtet, die sich zum Ziel gesetzt hat, ihre Führungskultur zu verändern. Führungskräfte sollten von nun ab auch als Coaches agieren. Lotse statt Flaschenhals war die Devise.Dumm nur, dass der CEO nach wie vor viel Freude daran hatte, seine Kolleginnen und Kollegen im Detail zu kontrollieren und möglichst viele Entscheidungen selbst zu treffen. In anderen Worten: der Geschäftsführer forderte ein ganz anderes Verhalten als das, was er selbst an den Tag legte. Er verstieß tagtäglich gegen den von ihm ausgerufenen Kulturwandel. Damit zerstörte er in Windeseile das Vertrauen seiner Kolleginnen und Kollegen. Das Veränderungsprojekt löste nach kurzer Zeit nur noch Augenrollen und sarkastische Kommentare aus.

Transparenz schafft Vertrauen

Deshalb gilt: Seien Sie sich als Führungskraft bewusst, dass Ihr Verhalten 1:1 entscheidet, ob Vertrauen gestärkt oder zerstört wird! In diesen Phasen ist noch wichtiger als ohnehin, den eigenen Worten sichtbar und konsequent Taten folgen zu lassen. Wichtig hierbei: keiner erwartet, dass Sie ein Übermensch sind. Wenn Sie es einmal nicht schaffen, Ihren Worten Taten folgen zu lassen, ist das nicht automatisch eine Katastrophe. Wichtig ist dann nur, dass Sie Ihr Scheitern, erkennen, reflektieren und teilen. Geben Sie Ihren Kolleginnen und Kollegen Einblicke in Ihre Fort- und Rückschritte.

Was auch immer Sie tun – schaffen Sie Inseln in der stürmischen See und setzen Sie immer wieder gezielt einen Anker! So geben Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern etwas zum Festhalten. Und wenn das gelingt, gelingt auch das Loslassen. 

 

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