Warum die Führungsspitze über echte Veränderung entscheidet
„Frau Fritze, was denken Sie: Was braucht es, damit echter Wandel in Unternehmen gelingt?“ Diese Frage erreicht mich nach meinen Vorträgen immer wieder. Und ich verstehe auch warum. Unternehmen investieren viel in Prozesse, die positiven Wandel bringen sollen. Sie geben Energie, Zeit und Geld…. und am Schluss ist es oft genauso wie vorher!
Die zähe Realität
Das gilt besonders dort, wo die Art und Weise der Zusammenarbeit – auch Kultur genannt – sich verändern soll. Wenn das Ziel ist, den Umgang miteinander und die gemeinsame Haltung zu verändern. Hier erweist sich die Realität oft als besonders zäh. Sie will und will einfach nicht weichen! Als gäbe es ein Veränderungs-Jojo, das uns immer wieder zurückzieht in die ursprüngliche Position. Warum ist das so? Vermutungen, warum Wandel in Organisationen so verdammt mühsam sein kann, gibt es viele. Liegt es an der Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Sind Menschen einfach grundsätzlich nicht veränderungsfähig? Oder holt einen der Alltagsstress immer wieder zurück in alte Gewohnheiten und Verhaltensmuster?
Die Spitze macht den Unterschied
All das sind gute Gründe, warum echter Wandel schlussendlich nicht gelingt. Es ist offensichtlich: wir Menschen sind keine Maschinen, die man von einem auf den anderen Tag umprogrammieren kann. Das Einüben neuer Verhaltensweisen braucht Zeit. Um so mehr, wenn es um gemeinsames Verhalten geht. Das ist weder planbar, noch ist der Erfolg sicher vorhersagbar. Meiner Erfahrung nach gibt es aber einen Treiber, der maßgeblich über den Erfolg von Wandel entscheidet. Echte Veränderung gelingt dort, wo die Unternehmensspitze den Prozess des Wandels mit vollem Herzen unterstützt. Und zwar nicht nur im Kopf. Sondern auch im Herzen.
Verstehen ist das Eine – Verhalten das Andere
Wenn die Chefetage – von der obersten Spitze an – Tag für Tag vorlebt, dass anderes Verhalten, ein anderes Miteinander möglich sind; dann passiert etwas. Dann kapieren alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Das war nicht nur leeres Gerede. Es bewegt sich wirklich etwas. Und ich kann mich sogar an meinen Führungskräften orientieren. Die machen nämlich schon vor, wie es gehen kann“. Das klingt selbstverständlich. Ist es aber in den meisten Unternehmen nicht. Da beten die Vorstandsetagen zwar immer wieder den Wandel vor. Sie glauben auf intellektueller Ebene auch, dass es das braucht. Aber es fehlt eben an der praktischen Umsetzung im Alltag. Verstehen ist nur der erste Schritt. Viel wichtiger ist das Verhalten im Alltag: sichtbar, erlebbar, eindeutig. Wenn das gelingt, ist der wichtigste Schritt hin zum nachhaltigen Wandel getan!