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Kompass fürs Ungewisse

Wie Selbstvergewisserung bei der Transformation hilft

Transformation – das Wort ist gerade überall. Digitale Transformation, die Transformation von Arbeit, die Transformation von Werten… Wir kommen aus dem transformieren anscheinend gar nicht mehr raus! Neulich hat eine ältere Mitarbeiterin bei einem Kunden die Lage gut zusammengefasst: „Jetzt haben wir jahrelang Change gemacht, und jetzt machen wir alle Transformation. Für mich bedeutet das einfach, dass wir aus den Umbrüchen gar nicht mehr rauskommen. Normal gibt’s nicht mehr.“

Transformation: Neubau statt Renovierung

Und tatsächlich: trotz der vielen Veränderungen in den letzten Jahren wird der Wandel nicht weniger, sondern mehr. Beziehungsweise, besser gesagt, ein anderer. Früher hat sich ein Veränderungsprogramm an das nächste gereiht. Da ging es um Prozesse und Optimierung und die Zusammenarbeit im Team. Man hat am bestehenden Haus herumgebaut mit dem Ziel, die Substanz besser zu machen. Heute geht es plötzlich um neue Geschäftsmodelle, neue Wertewelten und den Übergang in völlig neue Denk- und Arbeitsweisen. Neubau statt Renovierung! Das bestehende Modell ist auf einmal verhandelbar geworden. Und damit öffnen sich grundlegende Fragen und Unsicherheiten: Was kommt jetzt?

Null Bock auf Veränderung? Meint meistens: Ich brauche Orientierung!

Da geht bei vielen die Alarmleuchte an. Immer häufiger erlebe ich gerade bei Kunden, dass ganze Teams sagen: Keinen Bock mehr! Schon wieder Veränderung! Und dann auch noch mit ungewissem Ausgang! Wenn ich nachfrage, stellt sich schnell heraus: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind gar nicht im Widerstand. Sie halten eher aus Unsicherheit still. Schließlich wissen sie nicht nur nicht, was kommt – sie wissen auch nicht, was ihr Beitrag sein kann, wenn das Neue da ist! „Ich verstehe nicht mal, was die Abteilung nebenan macht. Wie soll ich da überblicken, was ich zur Digitalisierung beitragen kann?“

Unsicherheit akzeptieren – den inneren Kompass stärken

Ich glaube, dieser Überforderung müssen wir uns stellen. Und zwar alle. Wenn wir ehrlich sind, weiß nämlich niemand so recht, was gerade auf uns zukommt. Wir wissen weder, wie die digitale Zukunft aussieht – noch wissen wir, was wir genau tun müssen, damit sie gelingt. In dieser Situation hilft nur eins: den inneren Kompass justieren! In ungewissen Zeiten ist das doppelt wertvoll. Wenn wir unsere persönlichen Werte kennen, wissen wir zumindest, wofür wir im Zweifel persönlich einstehen. Wenn wir wissen, wofür wir brennen und was uns das Gefühl von Lebenssinn gibt – dann ist es besser möglich, im Nebel der ungewissen Zukunft einen Schritt nach dem anderen zu machen. Das hilft am Schluss wirklich weiter. Weil wir wissen, worum es uns geht. Worauf wir achten wollen, auch in der neuen Welt.

Und darum geht es schließlich, oder nicht?

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