ENDLICH! Nachdem wir die Veranstaltung wegen Corona zwei Jahre immer wieder verschieben mussten, war es nun endlich so weit: Die Stadthalle in Rottenburg öffnete für 250 Mitglieder aus den 50 Netzwerken der IHK Reutlingen die Tore. Ein bunter und gut gelaunter Querschnitt durch die regionale Wirtschaft wurde zunächst mit einer kleinen Stärkung und chilliger Musik der Band Trio Merlot begrüßt.
Während die einen sich stärkten und sich vom Arbeitstag erholten, stand mir der Schweiß auf der Stirn. Nicht nur, weil es im Saal sehr warm war, sondern auch, weil noch so manche technische Herausforderung auf der Bühne gemeistert werden musste. Wie gut, dass ich von so geduldigen und lösungsorientierten Menschen umgeben war. Tatjana Capriotti ergriff die Initiative und baute für mich netterweise meinen Büchertisch auf, während Peter Teutemacher und ich gemeinsam mit dem Techniker der Stadthalle (der eigentlich der Hausmeister war und den Techniker nur vertrat!) nach Lösungen suchten. Wir tasteten uns von Plan C zu Plan B zu Plan A, probierten dies und das, atmeten ein und aus, wischten uns den Schweiß von der Stirn, beobachteten, ergründeten, probierten wieder und wieder und schließlich geschah ein Wunder und alles funktionierte.
Von da an war meine Vorfreude riesengroß, dass das langersehnte Event nun endlich weder durch einen Virus, noch durch fehlenden Ton und Leinwand ohne Bild ausgebremst werden konnte. Und so lud ich mein Publikum schließlich ein, mit mir eine Reise zu machen und darüber zu reflektieren, was eine Reise mit dem Wandel zu tun hat – eine Menge! Nicht nur, dass das Ziel allen bekannt sein sollte, sondern auch der Sinn und Zweck der Reise bzw. des Wandels. Und natürlich braucht man Reise-Proviant mit genügend Party-Würstchen für den richtigen Fokus. 😉
Was mir an dieser Veranstaltung besonders gefiel, war die große Offenheit und Neugier, die ich bei den Gästen erlebte. Der Netzwerkgedanke wurde hier intensiv gelebt. Im Unterschied zu manch anderem Netzwerktreffen, bei dem ich auch schon dabei war, waren die Menschen bei der IHK Reutlingen darauf aus, erst mal den Kühlschrank zu füllen, bevor sie sich etwas rausnahmen. Das muss ich vielleicht noch erklären, denn dieser Kühlschrank hatte nichts mit den hochsommerlichen Temperaturen zu tun, sondern ist die Metapher, die Markus Reisch, Geschäftsführer der Kemmlit-Bauelemente GmbH in Dußlingen, nutzte, um darzustellen, wie ein gutes Netzwerk funktioniert. Er sagte „Ein Netzwerk ist wie ein Kühlschrank. Man kann erst was rausnehmen, wenn man auch etwas reingetan hat.“ und nahm den IHK-Netzwerkerpreis 2022 für seinen Einsatz bei den Wirtschaftsjunioren Reutlingen | Tübingen | Zollernalb sowie im IHK-Netzwerk Management erfreut von Dr. Wolfgang Epp, dem IHK-Hauptgeschäftsführer entgegen. Das hatte er sich verdient, denn er hatte den Kühlschrank kräftig gefüllt. Das ist in Zeiten wie diesen wichtiger denn je – und damit meine ich nicht die Rekord-Sommer-Temperaturen…
Foto: Gerlinde Trinkhaus
Herr Dr. Epp zeigte mir dann auch gleich, wie Netzwerken bei der IHK Reutlingen funktioniert und stellte mich einigen sehr interessanten Gästen vor. Er ist der Meinung, dass ich doch auch mehr Vorträge in meiner Region halten sollte. Das finde ich auch eine gute Idee!
Da ich am nächsten Morgen ganz früh zu meinem nächsten Vortrag nach Bozen losfahren musste, blieb ich leider nicht so lange beim anschließenden Austausch. Als ich dann schweren Herzens mich verabschiedete und Richtung Ausgang ging, kam noch eine Frau auch mich zu gerannt und sagte, „Frau Fritze, warten Sie, das muss ich Ihnen unbedingt noch erzählen!“ Da war meine Neugier natürlich sofort geweckt und sie berichtete, dass sie bei dem einen Experiment in meinem Vortrag eine alte Kollegin getroffen habe, die sie seit über 20 Jahren nicht mehr gesehen hatte! Und jetzt sind sie total happy, dass sie sich wieder getroffen und die Telefonnummern ausgetauscht haben. Was für ein glücklicher Zufall! Das war noch ein richtig schöner Abschluss eines tollen Abends mit vielen sympathischen und engagierten Menschen. 🙂
Kurze Info zum Netzwerk der IHK Reutlingen:
Wir organisieren etwa 50 Branchen- und Themennetzwerke in der Region Neckar-Alb. Von A wie Assistenz bis Z wie Zoll: In den IHK-Netzwerken treffen sich Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer, Fach- und Führungskräfte regionaler Firmen, die den persönlichen Kontakt schätzen und sich ohne großen Zeitaufwand weiterbilden wollen.
Fotos: https://trinkhaus-foto.de/