Warum es wichtig ist, auch Schwächen anzugehen
Was kannst du gut? Welche Stäken hast du? Wie kannst du deine Stärken noch mehr stärken?
Von Schulen und Universitäten bis hin zu Unternehmen und Karriereberatern wird der Fokus auf die Entwicklung und Nutzung unserer Talente gelegt. Manchmal kann ich diese Fragen allerdings einfach nicht mehr hören!
Es ist zweifellos von Vorteil, seine Stärken zu kennen und sie weiterzuentwickeln. Doch manchmal ist es gar nicht so einfach, sich seiner Stärken bewusst zu sein. Das erlebe ich regelmäßig in meinen Workshops oder Coachings. Die Frage nach den Stärken ist nicht unbedingt die beliebteste und oft werde ich gebeten mit ein paar effektiven Übungen meinen Coachees auf die Sprünge zu helfen, damit sie sich ihrer Stärken bewusst werden.
Allerdings hat ein einseitiger Stärkenfokus auch seine Nachteile. Warum ist es wichtig, sich auch mit den eigenen Schwächen auseinanderzusetzen und wie kann dies zu einer ganzheitlichen persönlichen Entwicklung beitragen?
Wir machen es uns in unserer Komfortzone zu gemütlich!
Indem wir uns nur auf unsere Stärken konzentrieren, vernachlässigen wir potenzielle Bereiche der persönlichen Entwicklung. Wir laufen Gefahr, uns in unserem Komfortbereich einzunisten und neue Herausforderungen zu meiden. Klavier spielen lernen? Nein, ich bin doch gar nicht musikalisch! Doch welche Erfahrung verpasse ich, wenn ich es nicht mal versuche? Dies kann zu einer Einschränkung unserer persönlichen Entwicklung führen.
Unzureichende Bewältigungsstrategien
Wenn wir unsere Schwächen ignorieren, verpassen wir die Chance, angemessene Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Wir alle haben Bereiche, in denen wir weniger talentiert sind oder uns unsicher fühlen. Wenn wir diese Schwächen nicht aktiv angehen, können sie zu Problemen und Frustration in unserem Leben führen. Indem wir uns jedoch mit unseren Schwächen auseinandersetzen, können wir neue Fähigkeiten erlernen, alternative Lösungswege finden und unsere Frustrationstoleranz stärken.
Wir verbessern unsere Problemlösungsfähigkeiten!
Indem wir uns mit unseren Schwächen auseinandersetzen, werden wir gezwungen, kreativere Lösungsansätze zu finden. Dies fördert unsere Fähigkeit, Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und alternative Lösungen zu finden. Wenn wir uns nur auf unsere Stärken verlassen, kann dies zu einer gewissen Starrheit führen. Indem wir uns jedoch mit unseren Schwächen befassen, entwickeln wir die Fähigkeit, uns flexibel an verschiedene Situationen und Anforderungen anzupassen.
Persönliches Wachstum durch den Umgang mit Schwächen
Wenn wir uns mit unseren Schwächen auseinandersetzen, erlangen wir eine tiefere Selbstreflexion und Selbsterkenntnis. Dies ermöglicht es uns, uns selbst besser zu verstehen, unsere Grenzen zu erkennen und uns bewusst für persönliches Wachstum einzusetzen. Der Umgang mit Schwächen erfordert, dass wir uns selbst auch mit unseren Unzulänglichkeiten akzeptieren. Dies fördert ein gesundes Selbstwertgefühl und ermöglicht uns, uns selbst vollständig anzunehmen.
Entwicklung von Resilienz
Der Umgang mit Schwächen trainiert unser Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, Rückschläge zu verkraften. Wenn wir uns mit unseren Schwächen auseinandersetzen und daran arbeiten, können wir unsere Resilienz stärken und eine positive Einstellung gegenüber Herausforderungen entwickeln.
Fazit:
Der Umgang mit unseren Schwächen eröffnet uns die Möglichkeit, uns persönlich weiterzuentwickeln, neue (vielleicht auch abenteuerliche!) Erfahrungen zu machen und über uns selbst hinauszuwachsen. Wenn wir unsere Schwächen aktiv angehen, können wir unsere Grenzen erweitern und uns auf neue Herausforderungen einlassen.
Ich finde es wichtig, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen der Stärkung unserer Stärken und der Arbeit an unseren Schwächen zu finden, um eine ganzheitliche und vielseitige Persönlichkeit zu entwickeln. Daher suche ich ganz bewusst immer wieder Erfahrungen, die ich eigentlich lieber vermeiden möchte, weil ich mich nicht für gut darin halte. Das ist spannend, anstrengend und manchmal auch einfach nur lustig – und über mich selbst lachen: das kann ich richtig gut! 😊
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