Über 90% aller Angestellten geben zu, regelmäßig am Arbeitsplatz zu lügen, so eine weltweit durchgeführte Studie der Unternehmensberatung Fast Company. Welcher Schaden Unternehmen daraus entsteht, kann man nur mutmaßen – ganz zu schweigen von der psychischen Belastung, die Mitarbeiter erleiden, wenn sie von ihren Vorgesetzten auch noch dazu angehalten werden, zu lügen. Wahrheit tut kurz weh, Unwahrheit meistens lange – und hat üble Konsequenzen.
Meine fünf Impulse für mehr Wahrheit in Ihrer Kommunikation am Arbeitsplatz…
Sagen Sie den letzten Satz zuerst
Rücken Sie gleich mit der Wahrheit heraus. Beginnen Sie mit dem Satz, den Sie nach langer Einleitung als letzten sagen wollten. Das gilt für alles: Besprechungen, E-Mails, Memos und Präsentationen.
Verblüffen Sie durch Ehrlichkeit
Gehen Sie mal mit der Haltung ins Büro „heute schaffe ich Gründe, dass die mich feuern“. Reden Sie nicht diplomatisch um den Brei herum, sondern treffen Sie direkt den empfindlichen Nerv und verblüffen Sie Kunden, Kollegen und Führungskräfte mit ehrlichen Antworten und Fragen. Sagen Sie die harte Wahrheit auf weiche Weise. Zugegeben: Das erfordert Mut. Doch seien Sie gespannt, was sich daraus entwickelt, was dadurch möglich wird.
Schaffen Sie eine wahrheits-freundliche Atmosphäre
Bauen Sie ein Netzwerk von Leuten in der Firma auf, die Ihnen jederzeit und unverblümt die Wahrheit darüber sagen, was sie wirklich denken und was sie von Ihrer Arbeit halten. Und umgekehrt. Offenes, gegenseitiges Feedback ist so wertvoll für unsere Weiterentwicklung.
Fragen Sie anders
Manche Lügen werden durch die Art der Fragestellung provoziert. Wenn der Chef fragt: „Wie finden Sie meinen Vorschlag?“, ruft das womöglich höfliche Unwahrheiten hervor. Die Wahrheit erfährt er eher mit der Aufforderung: „Wie können wir das verbessern?“ oder: „Wo klemmt es ihrer Meinung noch?“
Bleiben Sie sich selbst treu
Lassen Sie sich von niemanden dazu drängen, gegen Ihre Werte zu agieren. Sagen Sie NEIN, wenn jemand von Ihnen etwas erwartet, dass sich mit Ihrem Gewissen nicht vereinbaren lässt. Wir bezahlen auf Dauer mit unserer seelischen und physischen Gesundheit, wenn wir gegen unsere Werte leben und uns nicht mehr treu sind.
Woran erkennen Sie Ihre Werte? Woher wissen Sie, dass ein Wert, der Ihnen wichtig ist, verletzt wurde? Das verraten Ihnen Ihre Gefühle. Sie werden wütend, traurig oder ängstlich. Achten Sie also auf Ihre Gefühle, sie sind der Kompass in Ihrem Leben…. (siehe Blogeintrag „Gefühle entschlüsseln“)