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7 Tipps für schwierige Gespräche im virtuellen Meetingraum

Video-Chats klug nutzen

Zusammenarbeit trotz Homeoffice – im sechsten Corona-Monat ist das für die meisten Mitarbeitenden kein Thema mehr. Auch diejenigen, die Online-Tools wie Slack oder Teams noch vor einem halben Jahr für Teufelszeug gehalten haben, nutzen diese Werkzeuge inzwischen sicher und routiniert.

Virtuell: Hürde für schwierige Gesprächsthemen

Wenn es jedoch um schwierige Themen geht, höre von immer mehr Führungskräften, dass es eben doch Hürden gibt. Ein langjähriger Kunde – er leitet eine Abteilung – schrieb mir: „Die Zusammenarbeit im Alltag funktioniert virtuell fast reibungslos. Aber Feedback- und Konfliktgespräche, das Besprechen zwischenmenschlicher Themen – da stoßen wir doch schnell an Grenzen. Das ist virtuell einfach sehr herausfordernd.“ Damit ist er natürlich nicht alleine. Sobald die Themen vor allem auf der zwischenmenschlichen Ebene schwierig werden, schwindet bei vielen Führungskräften das Vertrauen in digitale Gesprächsformate.

Aufschieben ist keine Option

Womit endet das? In der Regel damit, dass wichtige – aber eben schwierige – Gespräche immer weiter aufgeschoben werden. Aber das ist natürlich keine Lösung.

Also nicht kneifen, sondern Video-Chats klug zu nutzen, um auch schwierige Gespräche virtuell zu führen. Das geht.

Sieben Tipps helfen, dass es gelingt:

  1. Vorbereiten: Bereiten Sie sich gut vor und überlegen Sie sich: Was will ich konkret sagen? Was will ich erreichen? Welche Informationen oder welches Hintergrundwissen habe ich bereits, welches brauche ich noch? Welche Emotionen begleiten das Thema?
  2. Technik-Hygiene: Achten Sie darauf, dass Sie wirklich Ruhe und Fokus für das Gespräch haben. Schalten Sie Chats, Telefon, Emails usw. ab. Schließen Sie alle Fenster, die Sie nicht wirklich für das Gespräch brauchen. Und bitten Sie diejenigen, die Sie potenziell stören könnten (Hund, Kind, Partnerin oder Partner…), Sie für die nächsten X Minuten wirklich in Ruhe zu lassen. Wenn das erledigt ist, nehmen Sie sich ein paar Minuten Stille und stellen Sie sich innerlich aufs Gespräch ein.
  3. Checkin: Erzählen Sie sich zu Start des Gesprächs erst einmal gegenseitig, wo Sie gerade sitzen, wie es Ihnen geht, was das Leben so macht… Das ermöglicht Ihnen und Ihrem Mitarbeitenden, erst einmal im Gespräch anzukommen und persönlich in Beziehung zu gehen.
  4. Share the Problem: Wenn es zur Sache geht: teilen Sie mit Ihrem Mitarbeitenden, dass es Ihnen nicht leichtfällt, dieses Gespräch virtuell statt live zu führen. Und sagen Sie, dass Ihnen wichtig ist, das Beste draus zu machen. Das hat für beide Seiten einen entspannenden Effekt. So weiß Ihr Gegenüber, dass das Format auch für Sie nicht ideal ist – aber eben auch, dass Sie trotzdem alles dransetzen, ein gutes Gespräch zu führen.
  5. Blickkontakt: Die größte Herausforderung in Video-Chats ist, dass ein echter Blick-Kontakt nicht möglich ist. Schaut man seinen Gesprächspartner im Video-Fenster an, blickt man nicht in die Kamera. Das wirkt nicht angenehm auf unseren Gesprächspartner. Blicken wir in die Kamera, fühlt es sich zwar für unseren Gesprächspartner gut an, weil es den Anschein erweckt, dass wir ihn anschauen, doch wir sehen ihn bestenfalls nur aus dem Augenwinkel. Daher achten Sie darauf, dass Sie bei wichtigen Aussagen, in die Kamera schauen. Dann machen Sie eine kurze Pause und schauen Ihren Gesprächspartner im Video-Fenster an, um Reaktionen in seiner Mimik zu erkennen. Dann wieder Blick ich die Kamera für die nächste wichtige Aussage / Frage usw. Es ist gut, wenn Sie das Video-Fenster von Ihrem Gesprächspartner möglichst nah an Ihrer Webcam platzieren. Dann ist der Weg für Ihre Augen nicht so weit. Sie bleiben mehr am Gesprächspartner, auch wenn Sie nicht in die Kamera schauen. Ja, es fühlt sich komisch an, in eine Kamera-Linse zu sprechen. Doch Sie sind Ihrem Gesprächspartner dadurch viel näher und verleihen Ihren Aussagen mehr Kraft. Sie können sich einen kleinen Smiley an Ihre Webcam kleben, dann ist es vielleicht etwas leichter, der Kamera „in die Augen“ zu schauen.
  6. Feedback-Schleifen: Online kann leicht passieren, dass sich Monologe abwechseln und der Kontakt zum Gesprächspartner verlorengeht. Das muss aber nicht sein. Fragen Sie immer wieder zurück: „Was denken Sie zu dem, was ich sage? Wie geht es Ihnen damit? Was haben Sie hierzu gerade im Kopf?“ So gehen Sie immer wieder bewusst ins Gespräch – und erhöhen hoffentlich das Verständnis füreinander.
  7. Checkout: Wechseln Sie am Schluss des Gesprächs bewusst die Ebene. Gibt es etwas, das noch gesagt werden muss? Wie geht es Ihnen beiden am Ende des Gesprächs? Wie war das Gespräch für Sie? Das ermöglicht, gemeinsam bewusst zu schließen und im Zweifel auch einfach nur zu teilen: „Das war nicht leicht für mich. Ich bin froh, dass wir das Gespräch trotzdem geführt haben.“

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